Der Hörgeräteakustiker kennt das Problem: Zwei gleiche Hörverluste – zwei unterschiedliche Kunden – gleiches Hörumfeld – eine Herausforderung.
Die Personalisierung von Hörsystemen, geht das überhaupt?
Es ist bekannt, dass jeder Mensch eine eigene Wahrnehmung des Hörens hat, einen bestimmten Klang bevorzugt und das Lautheitsempfinden individuell ist. Die Altersgrenze, ab dem sich das normale Hörvermögen ändert, liegt bei vielen Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Das Frauenhoferinstitut hat z.B. eine Arbeitsgruppe mit dem Namen „Persönliche Hörsysteme“ ins Leben gerufen, die sich mit der Entwicklung von Signalverarbeitungstrategien und nützlichen Schnittstellen beschäftigt. Die Schnittstellen sollten sich an der Nutzbarkeit der Medien- und Kommunikationselektronik anlehnen, damit auch der schwerhörige Mensch diese effektiv nutzen können.
Bei jedem Menschen spricht man von seiner Hör–Identität, die von unterschiedlichen Parametern abhängt:
- dem Hörvermögen (Ton- und Sprachaudiogramm)
- dem Hörumfeld (soziales Umfeld)
- die kognitiven Fähigkeiten (Wie verarbeite ich Sprache?)
- der Hörgeschmack (Welcher Klang schmeckt mir, welcher nicht?)
Mit den zur Verfügung stehenden technischen Features Mehr-Mikrofontechnologie, Mehr-Programmtechnologie, Rückkopplungsmanagement und Störgeräuschmanagement kann der Hörgeräteakustiker die Hörsysteme auf die Hör–Identität optimieren.
Personalisierte Hörunterstützung in Telefon und Mediensysteme
Durch adaptive Signalverarbeitung und die Integration von Verfahren aus der Hörgerätetechnik ist es möglich, die Klangqualität und Sprachverständlichkeit für den einzelnen Nutzer zu optimieren. Auch Menschen mit Hörverlusten profitieren von der Technologie und können z. B. Telefongespräche selbst bei Umgebungslärm wieder gut verstehen.
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