Nachlese zum OHI Update 2017

Nachlese zum OHI Update 2017
Veranstaltungen

Die OHI ist mittlerweile mit ihrem jährlich stattfindenden OHI Update die größte österreichische Tagung für Hörakustiker, Augenoptiker und Optometristen. Mit etwa 200 Teilnehmer_innen, 21 Industrieaussteller_innen und in zwei Sälen parallel stattfindenden Vorträgen zu den Fachgebieten Hörakustik und Augenoptik, konnte das österreichische Format im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich zulegen. Auch der neue, größere Tagungsort im Wiener Novomatic Forum hat sich bewährt. Er bot Besucher_innen und der Industrieausstellung deutlich mehr Platz zum Netzwerken und Informieren. Mit dem erstmaligen Angebot eines Caterings über den gesamten Tagungsverlauf wurde auch das kulinarische Wohlbefinden gewährleistet und somit die Konzentration bis zum Abend hin gefördert.

Bericht zur Ausbildungssituation in der OHI

Im Rahmen der Begrüßung der Tagungsteilnehmer_innen berichteten die OHI Geschäftsführer Harald Belyus und Walter Gutstein vom abgeschlossenen Zertifizierungsprozess. „Die OHI ist seit Ende des Jahres 2016 sowohl nach CERT-NÖ als auch nach Ö-CERT als österreichische Erwachsenenbildungseinrichtung zertifiziert und anerkannt“, so Belyus. „Diese Zertifizierung bietet Lehrgangsteilnehmer_innen als angenehmen Nebeneffekt mehr Fördermöglichkeiten beim Besuch von Lehrgängen. Genaueres dazu findet sich auf der Website der OHI“, ergänzte Gutstein.



Fotos: www.wernerbrunnbauer.com

Anschließend gab Carsten Passiel (Lehrgangsleiter Hörakustik) einen Überblick zur Implementierung des neuen 3D-Scanners in der Hörakustikausbildung. Dieter Medvey (Lehrgangsleiter Augenoptik) informierte über die laufenden berufsbegleitenden Vorbereitungslehrgänge zu Lehrabschluss- und Meisterprüfungen. Neben den Vorbereitungslehrgängen in Augenoptik und Hörakustik bietet die OHI ergänzend ein LowVision-, Refraktions-, KL-Assistenten- sowie einen Otoplastik-IntensivWorkshop an.

4 top-aktuelle Hörakustik-Vorträge

Indikationen für verschiedene Bauarten implantierbarer Hörsysteme

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Thomas Giere

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Den Reigen der Hörakustik-Vorträge eröffnete Thomas Giere vom „Deutsches Hörzentrum Hannover“ und der HNO-Klinik der MHH, welche eine der führenden Kliniken in der Versorgung mit knochenverankerten Hörsystemen ist. Bereits 7.000 Personen wurden dort mit Cochlea Implantaten versorgt. Ein Schwerpunkt liegt in der Früherfassung kindlicher Schwerhörigkeiten und in der Tumorchirurgie mit laserchirurgischen und endoskopischen Verfahren.

In seinem Vortrag „Wann sind implantierbare Hörgeräte sinnvoll?“ machte Giere die Akustiker mit der Produktpalette der implantierbaren, knochenverankerten Hörsysteme, den Indikationen und den jeweiligen Einsatzgebieten vertraut.

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Medizinisch gesehen kommen implantierbare Hörgeräte vor allem bei rezidivierenden Gehörgangsentzündungen, Exostosen, chronischen Mittelohrentzündungen mit kombinierten Schwerhörigkeiten und bei fehlgeschlagenen Mittelohrrekonstruktionen mit kombinierten Schwerhörigkeiten zum Einsatz.

Audiologische Indikationen sind Innenohr-Schwerhörigkeiten mit Kontraindikationen für konventionelle Hörgeräte, Vermeidung von Okklusionseffekten und einer Schallleitungskomponente von 10 bis 15dB aufwärts.

Im letzten Jahr wurden an der Klinik, an der 33 Ärzte nebst Fachkräften und 30 Wissenschaftlern arbeiten, 500 Cochlea Implantate eingepflanzt. Daraus ergibt sich eine besondere Kompetenz in der Anwendung der unterschiedlichen, auf dem Markt befindlichen Produkte, die der Vortragende mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen und Anwendungsgebieten vorstellte. Bei der Auswahl des richtigen Gerätes muss man zunächst zwischen am Knochen angekoppelten Geräten – wie zum Beispiel dem Baha oder der Bonebridge – und am Mittelohr oder Innenohr angekoppelten Geräten – wie der Vibrant Soundbridge, dem Carina® oder dem Codacs – unterscheiden. Perkutane Geräte – mit einer durch die Haut geführten Steckerverbindung – bieten den Vorteil einer direkteren Übertragung, weil es zu keiner Hautdämpfung kommt und sie mit lokaler Betäubung implantiert werden können. Der Nachteil liegt in einer nachfolgend notwendigen, sorgfältigen Hautpflege im Bereich des Implantates, damit Infektionen vermieden werden, sowie bei einem gewissen Verlustrisiko. Die Leistung ist zudem mit etwa 65dB Hörverlust begrenzt.

Neben den passiv am Knochen angekoppelten perkutanen Geräten wie dem Baha gibt es mit der Bonebridge von Med El auch ein aktives Gerät, das durch eine transkutane Übertragung den Vorteil bietet, dass es zu keiner Dämpfung durch Haut und Haare kommt. Der Vorteil der transkutanen elektromagnetischen Übertragung beim Bonebridge – wie auch allen Mittelohrimplantaten – ist dabei, dass die Haut über dem Implantat dieses überdeckt und dadurch pflegeleichter ist als perkutane Lösungen.

Installation von Qualitätsmanagement bietet langfristige Vorteile

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Holger Runge

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Im zweiten Hörakustik-Vortrag berichtete Holger Runge vom „Qualitätsverbund Hörgeräteakustik in Deutschland e.V.“ dem Auditorium zum Thema „Qualitätsmanagement im Gesundheitshandwerk Hörakustik“. In Deutschland pochen einzelne Leistungsträger auf die Existenz eines Qualitätsmanagement-Systems beziehungsweise auf die Zertifizierung von Hörakustikbetrieben. Rahmenbedingung für die Erstellung eines QM-Systems sind in Deutschland die EU-Richtlinie 93/42/EWG über Medizinprodukte, die ISO Norm 9001 in der Fassung von 2015, das Fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V), das Medizinproduktegesetz, die Medizinprodukte-Betreiberverordnung und die in Deutschland gültigen Kassenverträge.

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Qualitätsmanagement (QM) bezeichnet letztendlich alle organisatorischen Maßnahmen, die zur Verbesserung der Prozessqualität und der Leistung dienen. Es hat das Ziel, die Effektivität und die Effizienz von Unternehmensprozessen zu erhöhen.

Die Implementierung eines QM-Systems kann in kleineren Betrieben zu mehr Kundenzufriedenheit führen, etwa durch den systematischen Umgang mit Beschwerden. Auch zu mehr Transparenz, beispielsweise durch Prozessoptimierung, zu mehr Sicherheit, durch das Führen von Qualitätsaufzeichnungen, und auch zu Kostenreduktionen. Zudem kann ein nach außen hin sichtbares Qualitätsmanagement als „Gütesiegel“ und damit als vertrauensstärkende Maßnahme wahrgenommen werden.

Das von Runge vorgestellte QM-System arbeitet nach dem PDCA-System, welches die Wörter Plan, Do, Check und Act vereint. Runge betonte, dass sich keinesfalls das Unternehmen einem QM anpassen soll, sondern das QM sich dem Unternehmen anzupassen hat. Die Einführung eines QM-Systems bedeutet auch nicht zwingend, dass man das Unternehmen zertifizieren lassen muss. Entschließt man sich jedoch zu einer Zertifizierung, so ist diese drei Jahre gültig, wobei jährlich ein Audit stattfindet.

Perfekter Klang – auch mit Hörsystemen

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Mag. Klaus Leesemann

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Mit hochwertigen und exklusiven HiFi-Endgeräten verführte Klangexperte Mag. Klaus Leesemann die Zuhörerschaft in die Welt des perfekten Klanges. Unter dem Titel „Möglichkeiten und Grenzen von optimalem Musikgenuss mit hoher Sprachverständlichkeit – bei Hörbeeinträchtigung und schlechter Raumakustik“ präsentierte Leesemann, wie mit aktuellen technischen Möglichkeiten Defizite bei Hörvermögen und Raumakustik ausgeglichen werden können.

Eine Musikanlage, die sich im Geschäft optimal angehört hat, kann zu Hause bei weitem nicht mehr so perfekt klingen.

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„Der Konsument sollte vor dem Kauf die raumakustischen Eigenschaften und die Position der Lautsprecher und des Hörbereiches im Raum, wo man Musik hören will, möglichst genau erfassen (lassen), denn der optimale Klang funktioniert nur innerhalb eines definierten Gebietes im Raum“. Entsprechende Maßnahmen betonen und erhöhen auch die Sprachverständlichkeit zum Teil enorm. Für hörbeeinträchtigte Personen sei das manchmal phänomenal und nicht mehr wegzudenken, so Leesemann.

Mit modernem Equipment kann man die gesamte Anlage bis hin zu den Lautsprechern inklusive dem Hörraum außerdem so exakt in den Raum einpassen, dass alle wesentlichen negativen klanglichen Einflüsse des Raumes und der Anlage korrigiert werden, wie z.B. Impulsgenauigkeit, (individuelle) Frequenzanpassung, Phasenkorrektur und Zeitverhalten. Dadurch wird eine präzise Klarheit und exakte räumliche Abbildung sowie die Wiedergabequalität verblüffend realistisch optimiert.

Für Hörakustiker_innen bedeutet dies demnach, dass sie sich Gedanken machen müssen, ob Hörsystemeinstellungen, die im Geschäft von der Kundin und dem Kunden sehr gut angenommen wurden, auch in anderen akustischen Umgebungen, auf der Straße, im Haushalt etc. des Betroffenen, annähernd so funktionieren. In einem anderen Umfeld herrschen andere akustische Bedingungen, wenn es zu räumlichen Orientierungsschwierigkeiten kommt, könnten sich diese z.B. im Straßenverkehr sogar gefährlich auswirken.

Leesemann fungiert seit vielen Jahren als Spezialist für HiFi-Kund_innen, die gleichzeitig Hörgeräte-Träger_innen und nicht zufrieden sind, weil deren Situation zu Hause nicht dem Hörerlebnis beim Akustiker entspricht. In der täglichen Arbeit finden sich bei Messungen Störfaktoren wie Körperschall oder die Geräusche der Tastatur bei der Daten-Eingabe. Hört die Kundin oder der Kunde die Tastaturgeräusche, so ist die Konzentration auf den eigentlichen Ton, die eigentliche Messung erschwert. Leesemann empfahl, standardisiert darauf zu achten, dass während der Messungen zusätzliche Geräusche definitiv ausgeschlossen werden und ein räumlicher Orientierungstest eingeführt werden sollte (auch vorne, hinten, oben, unten). Menschen mit intaktem Gehör beschäftigen sich selten bewusst mit der Ortung von Geräuschen. Sobald sich jedoch einmal eine Schwerhörigkeit eingestellt hat, die auf einer Seite anders ist, erfährt die Ortung eine höhere Bedeutung und es wird zur Orientierung, auch mit optimal angepassten Hörgeräten, eine neue Hörerfahrung benötigt. 

„In der Fotografie wird vor allem seit der Digitalisierung alles durchgängig kalibriert, von der Aufnahmekamera über den Bildschirm, vom Drucker bis zum Druckerpapier, und jedes Foto erhält ein eigenes Farbprofil beigefügt. In der Musik ist das leider nicht so, das wäre eine starke Empfehlung und ein großer Wunsch an die Branche“, so Leesemann.

Vorgangsweise bei der Anpassung von Hörsystemen an Kindern

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Heike Birnbaum

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Beim vierten und letzten Hörakustik Vortrag des OHI Update 2017 berichtete die Schweizer Dipl. Pädakustikerin Heike Birnbaum über „Hörgeräteanpassung während der Sprachentwicklung“.

Birnbaum arbeitet am Universitätsspital Zürich, vorwiegend im Bereich Gehörmessungen sowie Hörgeräteanpassung von Babys und Kleinkindern. Sie begann ihren Vortrag mit einem Überblick über die zu erwartende Sprachentwicklung vom 3. Lebensmonat an bis hin zum 3. Lebensjahr. Außer dem Spracherwerb und der Kommunikation dient das Hören der Alarmierung, Orientierung, dem Sicherheitsgefühl und dem Genuss.

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Des Weiteren ging die Referentin auf mögliche Ursachen ein, welche zu einer Hörschädigung bei Neugeborenen und Kindern führen können. So wurden genetisch bedingte Faktoren wie Connexin-26-Syndrom, Alport-Syndrom, Pendred-Syndrom, Usher-Syndrom sowie Trisomie 21 beleuchtet. Sie berichtete zudem von kongenital erworbenen Hörschädigungen, wie bei Frühgeburt und Sauerstoffmangel während der Geburt, sowie durch das Cytomegalie-Virus (CMV), Röteln, Masern, Toxoplasmose und Syphilis. Auch können teratogene Wirkungen von Medikamenten, Alkohol und Drogen während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen des Embryos führen.

Ursachen für einen Hörsturz bei Kindern gehören bis dato noch zu den wenig erforschten Gebieten. Zu bedenken ist auch, dass bei Trisomie-21-Betroffenen eine Presbyakusis bereits ab dem 30. Lebensjahr einsetzen kann. Ganz entscheidend ist, dass Kinder während ihrer Sprachentwicklung von ihrem Umfeld beobachtet werden. Kinder, die nicht hören, werden verstummen. Kinder, die schlecht hören, machen keine Fortschritte oder gegebenenfalls sogar Rückschritte. Die Referentin gab dem Fachpublikum praktische Tipps für die Arbeit mit kleinen Kund_innen. So haben Kleinigkeiten, wie dem Kind Zeit geben in der Situation beziehungsweise im Messraum anzukommen, große Wirkung. Eine entspannte, störungsarme Atmosphäre bildet die Basis für eine brauchbare Messung. Das Kind sollte zum Sprechen animiert werden. Anhand mehrerer Video-Beispiele veranschaulichte Birnbaum, wie Kinder reagieren können. Sinnvollerweise muss gewährleistet sein, dass Kinder nicht auf die Tastatur sehen und auch sonst keine Möglichkeit besteht zu erraten, wann ein Messton kommt.

Für die Hörgeräteversorgung stehen alle klassischen Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein Implantat ist indiziert, wenn ein klassisches Gerät nicht ausreicht oder es an die Leistungsgrenze stößt. Zu bedenken ist auch, dass im Falle eines Paukenergusses kurzfristig mehr Leistung abgefragt werden sollte. Die Referentin berichtete über ihre guten Erfahrungen bei Hörgeräteanpassungen mit dem Frequenzerniedrigungsverfahren. Klassische Erfolgskontrollen wie Real Ear to Coupler Difference (RECD) geben nicht wieder, wie das Kind tatsächlich hört. Aufblähkurven sind laut Birnbaum ergänzend zur RECD oder Perzentilanalyse sehr wichtig. Bei der Messung von Kindern muss die Qualität der Kooperation des Kindes notiert werden. Also wie die Messung zustande gekommen ist und für wie zuverlässig die Messung gehalten wird. Wenn bei der Hörsysteme-Einstellung zu früh diverse Nebengeräusche mit Regelungen ausgelöscht werden, wird das Kind später diese Geräusche nicht akzeptieren. Es muss zunächst lernen, dass die Umwelt akustisch belebt ist.

4 hochkarätige Augenoptik-Vorträge

Management eines trockenen Auges

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Roger Anhalm, MSc

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Der in den Schweizer Pallas Kliniken arbeitende Roger Anhalm, MSc eröffnete den optometrischen Teil der OHI Tagung mit seinem Vortrag „Trockenes Auge! Evaluierung und Management aus der optometrischen Praxis“. Anhalm ging in seinem Vortrag unter anderem auf unterschiedliche Test-Methodiken des trockenen Auges ein.

So beschrieb der Referent verschiedene Fragebögen und erklärte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen evaluierenden Tests. Weiters ging Anhalm auf die richtige Anwendung und Aussagekraft von bekannten, aber auch weniger gebräuchlichen Tests ein.

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Im Anschluss zeigte der Vortragende unterschiedliche Möglichkeiten zum Management eines trockenen Auges auf. Ebenso gab Anhalm zu bedenken, dass dieser nicht unerhebliche Zeit- und Materialaufwand als Dienstleistung den Kund_innen auch verrechnet werden sollte, damit mittel- bis langfristig eine entsprechende Wertschätzung zu optometrischen Tätigkeiten entsteht.

Beschwerdefreiheit mit korrekten Brillen und Fusionsübungen

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Andrea Gehweiler

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Orthoptistin Andrea Gehweiler ging in ihrem Vortrag „Prismen versus Fusionsschulung bei divergenten Augenstellungen“ auf spezielle Untersuchungstechniken bei binokularen Problemstellungen ein.

Sie erklärte anhand verschiedener Beispiele, wie bei einer Exophorie mit speziellen Fusionsübungen bestehende, asthenopische Beschwerden meist nachhaltig beseitigt werden können.

„Esophorien sind mit Fusionsschulungen nicht behandelbar“, so Gehweiler. Sie versorgt Personen mit Esostellung und asthenopischen Beschwerden standardmäßig mit Prismen.

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Auf großes Interesse im Auditorium stießen die von Gehweiler demonstrierten Praxisbeispiele. Die Referentin zeigte unterschiedliche Übungen, welche von einer von Exophorie betroffenen Person geübt werden sollten. Gehweiler empfahl die Anwendung von Fusionsschulungen jedoch nur bei Personen mit Beschwerden. Besonders betonte Gehweiler die Notwendigkeit einer korrekt angefertigten Brille. „Im ersten Schritt ist eine Versorgung mit einer richtig korrigierenden Brille maßgeblich“, so Gehweiler. „Diese Maßnahme alleine ist in einigen Fällen schon ausreichend um Beschwerdefreiheit herzustellen.“

Mögliche Entwicklungen von Gleitsichtglas-Designs in den kommenden Jahren

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Andrea Sedlak

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Produktneutral und visionär zeigte Andrea Sedlak im Vortrag „Aktuelle Brillenglas-Designs und Ausblicke in die Zukunft“ mögliche Entwicklungen von Gleitsichtglas-Designs in den kommenden Jahren.

In ihrer geschichtlichen Betrachtung der Gleitsichtgläser berichtete sie, dass sich bis Ende des 20. Jahrhunderts harte und weiche Desings am Markt etabliert hatten.

Der damalige Einzug der Freiform-Fertigung eröffnete der Glasindustrie neue Möglichkeiten, Flächen diffiziler und umfassender zu bearbeiten.

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Bis 2010 gab es Weiterentwicklungen in verschiedene Richtungen: wellenfrontbasierende Optimierungen, Designs für verschiedenen Einsatzbereiche bis hin zu der Berücksichtigung der individuellen Trageparameter. Beim Ausblick in die Zukunft zeigte Sedlak die Möglichkeit auf, Gleitsichtgläser mit weiteren zusätzlichen Eigenschaften auszustatten. So gibt es in der Forschung etwa Ansätze zu gegenderten Produkten, welche auf unterschiedliche anatomische Merkmale und den individuellen Lifestyle Rücksicht nehmen.

Ein kleiner Ausflug in die Produktion zeigte auf, in welchem Zusammenhang Fertigungtoleranzen und Verträglichkeiten von Gleitsichtgläsern stehen und inwieweit bestehende Designs noch optimiert werden können.

Unter dem Titel „Wie können Sie – als Optiker_in – in der Zukunft Gleitsichtglas-Designs mitgestalten?“ wurde den Augenoptiker_innen und Optometrist_innen eine weitere zukünftige Möglichkeit der Personalisierung vorgestellt. Vier Gleitsichtglas-Parameter können dabei von der Optikerin oder dem Optiker interaktiv definiert werden. Die Beeinflussung und Auswirkung auf das Design werden grafisch dargestellt und ermöglichen der Optikerin und dem Optiker eine neue Variabilität in der Anpassung.

Mut zur Extrameile

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Marcel Zischler

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Der Unternehmensberater und Trainer und für lange Zeit als leitender Redakteur für eine der führenden optischen Fachzeitschriften tätige Marcel Zischler gab mit seinem Vortrag „Service Exzellenz – gehe die Extrameile“ neue Impulse und regte zum Nachdenken an.

Mit Extrameile und Service Exzellenz verbindet Zischler den Aufwand, den es benötigt, um ein Alleinstellungsmerkmal bei den Kund_innen zu erreichen.

Nicht nur die Filialisten, auch der Onlinehandel erhält zunehmend mehr Marktanteile.

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In Rahmen einer Befragung von Augenoptiker_innen und Optometrist_innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz stellte Zischler fest, dass in der Schweiz die Dienstleistung Kontaktlinsenanpassung am teuersten ist. Parallel dazu werden gerade in dem Land, wo die Dienstleistung am teuersten ist, die meisten Kontaktlinsen verkauft, gemessen an der Gesamtbevölkerung der Länder. „Die Schweizer stehen überzeugt und selbstbewusst hinter ihrer Dienstleistung. Dieses Leben der Dienstleistung trägt zur Marktdurchdringung der Kontaktlinsen bei“, so Zischler.

Passend zum Titel seines Referates, lief auch Zischler eine Extrameile im Auditorium und schenkte den Gästen in der ersten Reihe Champagner aus und reinigte anschließend mit Mikrofaserhandschuhen die Brillen von Tagungsteilnehmer_innen. Die das Auditorium belustigende Einlage diente zur Veranschaulichung, wie man mit einem Lächeln und kleinen Gesten bei der Kundin und dem Kunden im Gespräch bleiben kann. Ja besser, mit einem guten Gefühl im Gedächtnis bleiben kann.

Zischler gab in seinem Vortrag mehrere anschauliche Beispiele, wie man Service Exzellenz in der täglichen Praxis sofort umsetzen kann. So beispielsweise durch kleine Überraschungen, wie handgeschriebene Postkarten an die Kundin oder den Kunden, zugestellt zwischen Kauf und Abholung der Brille.

Großen Wert legte der Vortragende auf die Fertigkeiten, bei der Kundin und dem Kunden einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Dies betrifft sowohl das Personal als auch das Geschäft selbst. Analysiert wurden zudem Überlegungen zu den „drei größten Stärken“ des eigenen Unternehmens. Der Referent fragte das Auditorium, was Kund_innen wohl zu Hause über ihr Geschäft erzählen würden. „Mit Service Exzellenz und Mut zur Extrameile werden passiv zufriedene Kund_innen zu begeisterten Fans und unbezahlbaren Werbeträger_innen“, so das Credo von Zischler.

 

Videoimpressionen zum OHI Update 2017

Industrieausstellung und Partner

Begleitend zum OHI Update fand eine Industrieausstellung mit innovativen Produkten der Augenoptik und Hörakustik statt. Schwerpunkte der 21 ausstellenden Partner_innen waren die Präsentation von Neuheiten, das Vertiefen von bestehenden Netzwerken und die Anbahnung gewinnbringender Partnerschaften. Die OHI dankt folgenden Partnern der Industrie für ihre Teilnahme am OHI Update 2017.

[one_fourth]ALCON Logo[/one_fourth][one_fourth]Appenzeller Kontaktlinsen Logo[/one_fourth][one_fourth]Audifon Logo
[/one_fourth][one_fourth_last]Audio Service [/one_fourth_last]

[one_fourth]Bausch + Lomb Logo[/one_fourth][one_fourth]BHM Logo[/one_fourth][one_fourth]Bilosa Logo[/one_fourth][one_fourth_last]EDELWEYES Logo[/one_fourth_last]

[one_fourth]Eschenbach Logo[/one_fourth][one_fourth]Essilor Logo[/one_fourth][one_fourth]HETYCH Kontaktlinsen Logo
[/one_fourth][one_fourth_last]HOYA Logo[/one_fourth_last]

[one_fourth]Menicon Logo[/one_fourth][one_fourth]MPO Logo[/one_fourth][one_fourth]GN ReSound Logo
[/one_fourth][one_fourth_last]Rodenstock Logo[/one_fourth_last]

[one_fourth]Schweizer Optik[/one_fourth][one_fourth]Sivantos Signia Logo[/one_fourth][one_fourth]Silhouette Logo
[/one_fourth][one_fourth_last]ZEISS Logo[/one_fourth_last]

OHI Update 2018

Das OHI Update 2018 findet am Samstag, 9. Juni 2018, von 8:30 bis 17:00 Uhr, wieder im Wiener Novomatic Forum, Friedrichstraße 7, 1010 Wien statt. Die Tagungskosten betragen inklusive ganztägiger Verpflegung 39 Euro. Mit dem „Early Bird Tarif“ kann man sich bereits bis zum 31. Dezember 2017 zur stark vergünstigten Tagungsgebühr von nur 13 Euro auf www.ohi.at/update2018 anmelden.

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